Michael Jordan hat es getan
ändere Gewohnheiten mit dem Zen-Dings!

Wecker klingelt um 6:00 Uhr, erste Grübelattacke zu den Todos, in Gedanken Kalender durchgehen und dabei anziehen, Kaffee zu sich nehmend – bis du im Auto sitzt, hast du schon das erste Meeting durchgeplant, die Strategie für das Kundentreffen ausgepfeilt und dem nervigen Kollegen – Entschuldigung für den Ausdruck – in Gedanken eines auf´s Maul gegeben. Achso, die Kinder umarmen, Fragen über den Grüffelo beantworten, der Partnerin einen kurzen Moment der Achtsamkeit schenken, äh, keine Zeit. Am Wochenende…

Diese Alltagsgegebenheiten könnte ich problemlos fortführen und am Ende des Tages steigst du vollkommen erschöpft und ohne wirklich große Freuden, kleine erfüllte Momente wieder ins Bett. Damit du dann 3 Stunden später wieder aufwachst und weitergrübelst ????. Okay, ich denke, es wird deutlich, worauf ich hinaus möchte. Ob ich übertreibe? Sicherlich. Ob ich klischeehaft unterwegs bin? Voll! Ob ich das immer wieder so ungefähr von Coachees geschildert bekomme? Täglich!

Mir wurde letztes Jahr von einem Athleten, den ich im mentalen Training begleite, dieses Buch empfohlen: The mindful athlete – Secrets to pure performance. Es ist geschrieben von dem mindfulness-Coach der ganz großen Basketball-Legenden wie Michael Jordan, Scotty Pippen, etc. Er wurde von Phil Jackson, Coach der Chicago Bulls beauftragt den Spielern zu helfen, dass sie fokussierter, konzentrierter und gelassener agierten. “Getting Mumfied” sagten die Spieler oft, wenn es darum ging, die Lektionen von George umzusetzen. Zu meditieren.

Er sagt so wunderbare Sätze wie: Life is a marathon und we need to integrate more ease and curiosity to find the sweet spot of relaxed readiness. Wow. Lest das noch einmal ganz langsam und bewusst: sweet spot of relaxed readiness. Wer möchte diese Zone des Seins nicht finden? Der Autor des Buches George Mumford hat die weltbesten Athleten die Fähigkeit des „mindfulness“ gelehrt und das mit unfassbaren Erfolg.

Wer die Serie „The last dance“ mit Michael Jordan geschaut hat, erinnert sich an eine Szene: Das Team im fetten Bulls-Bus auf der Fahrt zu dem entscheidenden Spiel – Michael saß völlig entspannt auf seinem Platz, hatte große weiße Kopfhörer auf und lachte, wippte, groovte zur Musik. Als sie bei der Halle ankamen und Michael genauso federnd, verschmitzt lachend aus dem Bus stieg und ein Reporter ihn fragte, wie er nur so verdammt entspannt sein könnte, vor seinem letzten großen Spiel, antwortete Jordan, dass dieses Zen-Ding (also meditieren) doch echt was gebracht hat! Schaut den Film. Ich glaube, er ist nicht nur für Basketballer beeindruckend, zeigt er doch einen Lebensweg eines großartigen Sportlers auf, der zugegebenermaßen auch echt eine krasse Führungsideologie hatte.

Okay, zurück zu diesem “Zen-Ding“. Was machte Mumford mit seinen Spielern? Es waren ja alles unglaublich durchtrainierte, erfahrene Spieler – wo sollte er ansetzen, um die Rodmans und Jordans noch konzentrierter, fokussierter zu bekommen? Was er nicht tat: ewig langes meditieren im Schneidersitz. Jon Kabat-Zinn, einer der Lehrmeister der Achtsamkeit in unseren Zeiten, hat mit Mumford gearbeitet und es liest sich so, dass seine Art die Welt zu betrachten viel Anklang gefunden hat. Dennoch hat Mumford eben diese Routinen der daily meditations so heruntergebrochen, dass die Spieler z.B. eine zeitlange drei Mal kurze Einheiten des Atmens und Fokussierens hatten. Morgens, Mittags und Abends. Warum?

Weil sie dadurch eine regelmäßige Überprüfung ihrer automatischen Gedankenwelt, die uns „übernimmt“ unterbrechen konnten und sich auf ihre eigenen persönlichen Ziele konzentrieren konnten. Wenn bspw. der Druck im Außen so groß ist, Verletzungen einen Athleten mental ausbremsen, ist es immens wichtig, die Gedanken zu wählen, die für dich in diesem Moment förderlich sind, um das Beste aus dir herauszuholen. Sei es um lockerer zu werden, wenn die Anspannung zu groß ist oder um den Schmerz einer Verletzung zu integrieren und das Training zu absolvieren, was dein Körper gerade braucht.

Mumford lehrt einen achtsamen Umgang mit den eigenen Ressourcen, denn die physische und mentale Gesundheit sind das höchste Gut, was ein:e Athlet:in hat. Und was für die Sportler:innen gilt, ist tatsächlich eins-zu-eins übertragbar auf Leistungsmenschen in der Unternehmenswelt. Auch hier herrscht Druck von Außen, werden hohe Erwartungen an die Performance gestellt und eine Dauererreichbarkeit ist für viele selbstverständlich.

Ich kann dich nur einladen mit mir daran zu arbeiten, damit deine Energien, deine Ressourcen (wieder) gefüllt sind. Denn: Was hast du, wenn du nicht gesund bist?