Mama als kaputter Delfin
Ein Hirn zu wenig

Ich lag auf dem Sofa. Es war Samstag Nachmittag, ich hatte eine anstrengende Woche hinter mir und meine Tage. Eigentlich war mein Bedürfnis mich einfach ein bißchen auszuruhen.

Aber – was für eine unüberlegte Idee ist es auch von mir, dass ich mich im Wohnzimmer, mitten im Familiensturm, hinlegen möchte? Gerade als ich etwas eingedöst war, kam mein Sohn die Treppe runter „Mamaaa, wo ist meine Basketballhose?“. Ich habe ganz krass versucht im Dämmerzustand zu bleiben und kurz nuschelnd geantwortet: „Unten, Wäschekorb.“ Geschafft. Nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiterdösen. Nach ein paar Momenten nickte ich also wieder ein, bis sich die Küchentür öffnete, Rauchschwaden herausquollen und meine Tochter hektisch rief „Mama, welches Öl nimmt man noch mal für´s frittieren?“. Ich habe ganz verzweifelt versucht weiterhin ruhig zu atmen, meinen bereits etwas zur Ruhe gekommenen Körper nicht zu wecken und trotzdem kurz zu antworten: „Ähm, gähn, glaub Sonnenblumenöl…“.

Da kam mir das Bild vom Delfin. Nur war ich die kaputte Variante eines Delfins! Diese genialen Tiere schaffen es mit einer Gehirnhälfte zu schlafen und mit der anderen wach zu bleiben. Das hätte ich manchmal auch gerne – wo bitte schön gibt es das auch für Mütter (und Väter)? Kann das mal bitte jemand erfinden? Jetzt?!

Und wer, wie ich, nicht so lange warten möchte bis unser Gehirn diese Funktion entwickelt hat, holt sich gern Ideen, Raum und Gespräch über andere Möglichkeiten der inneren Freiheiten im Familienwahnsinn bei mir. Ich freue mich drauf!